Hallo und Grüß Gott liebe Minifreunde!
Es ist wieder an der Zeit, einen kleinen Bericht von der
Miniatura in Birmingham zu schreiben, die nun auch schon
wieder eine Woche zurückliegt, und ich freue mich, daß Sie
sich die Zeit nehmen, ein wenig teil zu haben! Eigentlich ist
das je kein Messe- sondern eher ein Reisebericht, aber sehen
Sie doch selbst.
Am Freitag Morgen, schon um acht Uhr verließen wir das
Haus. Unsere Freundin Sybille Schwandt-Lang hatte zu dieser
Zeit schon eine längere Autofahrt hinter sich gebracht und
stieß zu uns. Nachdem wir Ihren Wagen untergebracht
hatten, sputeten wir uns, denn wir wollten rechtzeitig am
Flughafen sein. Der Verkehr hatte ein Einsehen mit uns und
unsere Taxifahrerin brachte uns ohne größere
Beeinträchtigungen ans Ziel. Wir gaben unser Gepäck ab, die
Flugtickets hatten wir ja schon am Vorabend ausgedruckt.
Jetzt hatten wir noch jede Menge Zeit (so glaubten wir), das
versäumte Frühstück nachzuholen. Ich hatte im Hinterkopf
die Abflugzeit von 10:20 Uhr wurde langsam unruhig und
animierte die Mädels zum Einchecken. Als wir bei der
Personenkontrolle ankamen, hatten wir den Salat. Auf
wundersame Weise scheinen sich die Fluggäste in der letzen
halben Stunde vervielfacht zu haben, jedenfalls war die
Warteschlange rießig und zu allem Übel leuchteten für
unseren Flieger bereits die Einchecklampen. Dank der
Durchsetzungskraft von Sybille, gelang es uns zumindest die
Schlange rechts zu überholen! Am Personencheck schließlich
kam die erste Lautsprecherdurchsage, daß unser Flug
einsteigebereit wäre und die Passagiere zum Gate gebeten
würden. Jetzt gab es ein bißchen Hektik, denn die Dame vor
uns musste ihr Handgepäck ausbreiten. Irgendwie schafften
wir es dann doch und düsten quer durch die Abflughalle zu
unserem Gate. Dort warteten schon die Männer von der
Flughafen-Assistance, um uns zum Flieger zu kutschieren.
Dort angekommen, eingestiegen und, während der Puls
langsam wieder Normalwerte annimmt, warten! Hurra, wir
waren doch nicht die Letzten. Eine Dame kam noch nach uns,
und Einstieg zu und endlich ging es in die Luft!
In Birmingham angekommen, ging alles seine gewohnten Gang.
Es war aber noch früh am Tag und so kamen meine Mädels auf
die Idee, Shakespeare zu besuchen, oder besser gesagt, sein
Geburtshaus in Stratford-upon-Avon. Wieder war es Sybille
die sich an einem Fremdenverkehrsstand am Flughafen
erkundigte und eine Taxifahrt für 30 Pfund organisierte.
Unser Gepäck am Lost and found Stand abgegeben (das geht
da), in das Taxi gestiegen und nach ca. 45 Minuten waren wir
da. Hatte ich eigentlich schon erwähnt, daß es schüttete wie
aus Eimern?
Wie auch immer, es war trotz des Sauwetters ein herrliches
Erlebnis das uns keiner mehr nimmt!
Nachdem wir die Lebensumstände Shakespeares erkundet und
kennengelernt hatten, führten uns Hunger und Nässe in ein
gemütliches Cafe, wo wir es warm, kuschelig und vor allem
trocken hatten. Wir stärkten uns und nach geraumer Zeit rief
Sybille das Taxi. Irgendwie hatten wir nicht mit der Rush-
hour gerechnet, in der das Taxi feststeckte und unsere
einigermaßen abgetrocknete Kleidung drohte während des
Wartens wieder abzusaufen. Irgendwie schafften wir es doch
noch zunächst zum Flughafen zurück, um unser Gepäck
auszulösen um anschließend mit einem weiteren Taxi in unser
Hotel zu kommen. Dort machten wir uns fein für “unser” Pub,
denn mittlerweile wütete der Hunger in unseren Eingeweiden
und irgendwie stand uns der Sinn nach etwas Trinkbaren. Wir
bekamen auch noch einen Platz direkt neben einem
abgesperrten Areal. Dort hatte es wohl einen Wasserschaden
gegeben. Egal, mit Wasser hatten wir an diesem Tag ohnehin
schon genug Bekanntschaft gemacht, und solange es nur den
Fußboden betrifft! Jetzt ging es erst mal an den Tresen, die
Getränke zu holen und ein leckeres Mahl zu bestellen. Wir
bekamen den ominösen Kochlöffel mit einer Zahl darauf, an
der sich die Kellner beim Bringen der Speisen orientierten.
Das Essen war sehr schnell da und angenehm schmackhaft.
Die Getränke sorgten mittlerweile dafür, faß wir langsam die
nötige Bettschwere bekamen und so langsam zogen wir uns in
unsere Gemächer zurück denn wir wollten für ja den nächsten
Tag fit sein.
Am nächsten Morgen waren wir einigermaßen ausgeruht, bis
auf Sybille, sie hatte Bewohner im Nachbarzimmer, die
irgendwie nicht schlafen konnten. Zumindest die Dame hatte
Probleme und machte entsprechende Geräusche. Wie auch
immer, pünktlich um 08:30 Uhr gingen wir in die Schlacht zum
Frühstücksbuffet. Sehr zu meinem Erstaunen gab es sogar
Rührei, ansonsten Frühstück wie gehabt.
Wir nahmen ein Taxi zur Halle 11 des Messegeländes, und
kaum 10 Min. später erreichten wir das Mekka aller
Miniaturisten. Die Halle hatte schon geöffnet und so ging es
zügig voran! Erster Anlaufpunkt war dieses Mal Tony Knott.
Er hatte im Auftrag von Jutta eine Einrichtung für den
Schaukasten Tanglewood zusammengestellt. Nun sollte sie aus
einer Auswahl von Teilen aussuchen, was sie gebrauchen
konnte. Nun, je mehr seiner Kostbarkeiten er auspackte,
desto verzückter wurden die Ausrufe von Jutta. Er hatte
seine Hausaufgaben gemacht, Videos angeschaut und
Literatur gewälzt. Ein Stück war schöner als das andere, es
war eine wahre Augenweide. Die Frage nach der Auswahl
erübrigte sich, Jutta nahm einfach alles und sprengte damit
quasi das Budget für diesen Messebesuch!
Doch Jutta hatte noch einige, wenn auch nicht viele Reserven
in Petto und so entschwand sie sehr schnell im Getümmel der
Messe. Apropos Getümmel, es schien mir, als wären dieses
Jahr nicht so viele Besucher zu verzeichnen als letztes Jahr.
Auch hatte sich die Anzahl der Aussteller etwas verringert.
Ganz speziell die Fraktion der Deutschen hatte nachgelassen!
Das Niveau der Messe ist nach meiner Ansicht etwas
abgesunken, was aber nicht besagt, daß erstklassige
Aussteller nicht weiter vertreten waren! Es war subjektiv
betrachtet einfach etwas anders als in den Vorjahren.
Man traf sich mehrfach vor der Halle auf eine Zigarette und
zum Austausch von Neuigkeiten. Nicht jeder sieht alles und so
ergänzten sich die Mädels vortrefflich und nach und nach
konnten Jutta und Sybille Ihre Wunschzettel abhaken. Es war
ein doch recht erfolgreicher Beutezug und so fanden sich alle
am Ende des ersten Messetages leicht angeschlagen aber
dennoch glücklich am Ausgang wieder, um die Fahrt ins Hotel
anzutreten.
Dort angekommen, war natürlich zuerst das “Beute
besichtigen” angesagt. Jeder von den Mädels packte seine
Sachen, die so im Laufe des Tages in die Taschen geschlüpft
waren aus, und bereitete sie auf dem Bett aus. Danach ging die
Besichtigung los und so manch ein Beutestück der einen oder
anderen veranlasste dazu, es für den nächsten Tag zum Kauf
vorzumerken!
Jetzt war es aber an der Zeit, in unser Pub zu gehen, das ja
nur einige Minuten vom Hotel entfernt war und ein richtig
leckeres Essen einzunehmen. Dort angekommen reihten wir uns
in die relativ kurze Warteschlange ein, bestellten unsere
Speisen und mit den Getränken und dem obligatorischen
Kochlöffel nahmen wir an unserem Tisch Platz. Schon nach
kurzer Zeit kam unser Essen und von da an drang nur noch
leises Verdauen an mein Ohr. Es war einfach nur himmlisch,
zumal Sybille und Ich uns zum Nachtisch einen Irish-Coffee
genehmigten, der einfach überirdisch war! Ja, wie auch immer,
es war Zeit für das Bettchen, denn wir wollten auch am
nächsten Tag, wenn auch nur ganz kurz fit für die Messe sein.
Die Nacht verlief ruhig, auch für Sybille! Am Morgen packten
wir schon mal unsere Klamotten und frühstückten ausgiebig.
Danach checkten wir aus und ließen uns wieder zur Messehalle
fahren. Dort gaben wir zunächst unser gesamtes Gepäck bei
der Garderobe auf und schon ging es ab ins Getümmel. Einige
Kleinigkeiten galt es noch zu besorgen und vor allem
Händeschütteln war angesagt. Die Zeit verging wie im Flug und
im Nu war es auch schon 14:00 Uhr, die Zeit die wir für unsere
Abreise eingeplant hatten.
Mit einem Taxi, dessen Fahrer uns gelinde gesagt besch... hat
ging es Richtung Flughafen, wo wir kurz darauf das Gepäck
aufgaben. Eine kurze Exkursion durch diverse Duty-free-
Shops brachte auch meine Augen leicht zum Leuchten und
schon war das Gate ausgewiesen. Wir durften wegen des
Rollstuhls von Jutta schon vorher einsteigen.
Nach zwei Stunden Flug, waren wir schon wieder auf
deutschem Hoheitsgebiet, wurden auch beim Auschecken mit
Vorrang behandelt und durften an allen Kontrollen an den
übrigen Passagieren vorbei! Na ja, irgendwie hat so ein
Rollstuhl auch etwas positives!
Hier noch ein Eindruck von der “Beute” dieser Reise. All diese
Teile werden in den diversen Puppenstuben verschwinden und
nur Jutta wird wissen, wo!
Es hat mir mal wieder sehr großen Spaß gemacht, von dieser
Reise zu berichten und ich hoffe, daß es auch für meine Leser
ein wenig kurzweilig war!
Euer Jürgen